Nach rund einem Jahr Vorbereitungszeit wurde die Mobilcard Krenglbach am 22. September in Oberösterreich präsentiert. Bei der Mobilcard geht es um ein Mobilitätsprojekt der besonderen Art: Es ist ein Mikro-ÖV System bestehend aus einem Sammeltaxi und einer kleinen eCarsharing Flotte. Mikro-ÖV-Systeme (kleine öffentliche Verkehrssysteme) sind spezifische und individuelle Lösungen, die den Menschen in ländlichen Regionen eine Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr bieten und so eine umweltschonende Mobilitätslösung ohne eigenes Auto ermöglichen. Im konkreten Fall umfasst die Carsharing-Flotte zwei Elektroautos und ein Anrufsammeltaxi, welches stündlich verkehrt und auf die öffentlichen Bahn- und Buszeiten abgestimmt ist. Die beiden Projektinitiatoren Norbert und Gerhard Rainer vom „IKU - Verein für Kommunalforschung und Umweltbildung“ entwickelten das Mobilcard-Konzept und gründeten gemeinsam mit Franz Burgstaller den Verein „Mobilcard Krenglbach - Verein zur Förderung der Mobilität in Krenglbach“, welcher die Mobilitäts-Angebote für Mitglieder organisiert. Der Mitgliedsausweis in Form der „Mobilcard“ dient dabei als Fahrschein für das Sammeltaxi und als Schlüssel für die Elektroautos.
Mobilcard und ibiola
El Flitzi und El Maxi nebst der neu errichteten Ökostrom
Tankstelle
Die Software Manufaktur stellt mit ibiola® die Carsharing Infrastruktur (Hard- und Software einschließlich der Prozesse) für den Betrieb der Mobilcard zur Verfügung. Ziel war es, ein praktikables, leicht zugängliches und auf die Wünsche der Gemeindemitglieder zugeschnittenes Carsharing-Modell zu entwickeln. ibiola® ermöglicht eine hybride Flottenverwaltung verschiedenster Fahrzeugarten, die sich auch in unterschiedlichen Besitzverhältnissen befinden können. Die Software Manufaktur und die Initiatoren der Mobilcard Krenglbach legen großen Wert auf eine einfache Bedienung, wie etwa eine intuitive Benutzeroberfläche des Buchungssystems sowie eine individuelle optische Umsetzung, damit sich die Gemeindebürger mit „ihrem“ neuen Mobilitätsangebot identifizieren können.
Die richtigen Komponenten für ein perfektes Produkt zu finden, war wohl die größte Herausforderung
v.l.n.r: Robert Reithofer (carsharing24/7), Norbert Rainer
und Gerhard Rainer (Mobilcard Krenglbach), Rudi
Anschober (Landesrat OÖ), Raimund Wagner (AMV
Networks), Reinhold Entholzer (Landesrat OÖ)
„Die richtigen Komponenten für ein perfektes Produkt zu finden, war wohl die größte Herausforderung“, meint der Unternehmensgründer der Software Manufaktur Robert Reithofer. Die Zusammenarbeit mit AMV Networks, die die Hardware für das Carsharingsystem – Zugangssystem zum Öffnen und Schließen sowie die Fahrtenaufzeichnung – herstellt, verlief höchst kundenorientiert und „ermöglichte eine optimale, zügige und vor allem den Kundenwünschen entsprechende Umsetzung“, so Robert Reithofer weiter.
Die zertifizierte KFZ Hardware von AMV Networks ist so programmiert, dass die Mobilcard auch als Schlüssel für die Autos fungiert. Sie zeichnet anonymisiert abrechnungsspezifische Daten wie Fahrdauer und Distanz auf. Einmal im Quartal erhalten die CarsharerInnen der Gemeinde automatisiert eine Rechnung anhand der erfassten Fahrten und der angefallene Betrag wird daraufhin vom Konto der AutofahrerInnen abgebucht.
eSharing, die lokale Carsharinglösung für E-Fahrzeuge
Die Carsharing-Flotte besteht aus zwei Elektroautos, die den Benutzern bei der Stromtankstelle beim Gemeindeamt Krenglbach zur Verfügung stehen. Die Benutzung eines E-Autos kostet 10 Cent pro Kilometer und 50 Cent pro Stunde. Reserviert werden die Fahrzeuge über das Buchungssystem auf mobilcard.at. Dieser berücksichtigt die notwendigen Ladezeiten der E-Fahrzeuge automatisch. In Form einer jährlichen Mitgliedschaft können Bus und E-Autos entweder gemeinsam oder separat als Einzelmobilitätsform genutzt werden. Die Flotte wird im Frühjahr 2014 mit Elektro-Scootern aufgestockt.
Links zum Thema:
- [1] Pressemeldung 23. September 2013
- [2] http://mobilcard.at
- [3] https://carsharing247.com
- [4] http://amv-networks.com
- [5]